Schlaganfalleinheit
Wie können wir Ihnen helfen?
- Plötzliche Schwäche oder Gefühlsstörung einer Körperseite.
- Plötzlicher Verlust der Sprache oder Schwierigkeiten, Gesprochenes zu verstehen.
- Plötzliche Sehstörung, insbesondere auf einem Auge.
- Plötzlich auftretende, ungewöhnlich heftige Kopfschmerzen.
- Vorübergehende Doppelbilder.
- Plötzlich einsetzender Schwindel mit Gangunsicherheit.
Sobald ein Schlaganfallpatient ins Tuttlinger Klinikum eingeliefert wird, wird auch das Team um Oberarzt Professor Jürgen Bardutzky im Uniklinikum Freiburg informiert, das 24 Stunden erreichbar ist. Zu den standardisierten Vorgehensweisen gehört eine Videokonferenz mit einem Freiburger Neurologen. In diesem Fall erscheint einer der Freiburger Neurologen auf dem Bildschirm in Tuttlingen, der direkt am Patientenbett steht. Was aussieht wie ein einfacher Computer, ist medizinische Spitzentechnologie. Der Freiburger Experte hat beispielsweise die Möglichkeit, mit Spezialkameras unter anderem auch die Pupillen des jeweiligen Patienten zu untersuchen. Im Dialog mit den Tuttlinger Ärzten wird die weitere Vorgehensweise besprochen.
„Zeit ist Gehirn“ – Schlaganfallversorgung am Klinikum Landkreis Tuttlingen
Jeder Schlaganfall ist ein Notfall und sollte schnellstmöglich in einer für die akute Diagnostik und Therapie spezialisierten Station behandelt werden.
Ursache ist eine Durchblutungsstörung des Gehirns, in der Mehrzahl ausgelöst durch eine Mangeldurchblutung (Ischämie = verstopftes Hirngefäß) oder durch einen Bluterguss im Hirngewebe. Ohne Sauerstoff und Nährstoffe sterben Hirnzellen ab und können ihre Funktion nicht mehr erfüllen, es treten Warnsymptome eines Schlaganfalls auf:
- Plötzliche Schwäche oder Gefühlsstörung einer Körperseite.
- Plötzlicher Verlust der Sprache oder Schwierigkeiten, Gesprochenes zu verstehen.
- Plötzliche Sehstörung, insbesondere auf einem Auge.
- Plötzlich auftretende, ungewöhnlich heftige Kopfschmerzen.
- Vorübergehende Doppelbilder.
- Plötzlich einsetzender Schwindel mit Gangunsicherheit.
In den ersten Stunden des ischämischen Schlaganfalls wird nach entsprechender Diagnostik die Möglichkeit einer rekanalisierenden Therapie geprüft. Dies geschieht entweder durch die Gabe von gerinnselauflösenden Medikamenten („Lysetherapie“) oder durch den Einsatz von Katheterverfahren („mechanische Thrombektomie“).
Zertifizierte Schlaganfalleinheit
Seit 2001 besteht im Klinikum Landkreis Tuttlingen eine zertifizierte Schlaganfalleinheit, die nach den Vorgaben des Schlaganfallkonzeptes des Sozialministeriums Baden-Württemberg eingerichtet wurde, um eine optimale wohnortnahe Versorgung der Bevölkerung zu gewährleisten.
Die Schlaganfallstation ist Teil der Medizinischen Klinik III.
Durch telemedizinische Anbindung an die neurologische Uniklinik Freiburg und Kooperation mit niedergelassenen Kollegen der Neuropraxis Tuttlingen ist die hohe fachliche neurologische Kompetenz sicher gestellt.
Bei der Akutversorgung in der Zentralen Notaufnahme werden Schichtbilder des Gehirns (Computer- oder Kernspintomographie) angefertigt und der Patient in einer Videokonferenz gemeinsam mit dem Freiburger Teleneurologen untersucht sowie die individuelle Therapie festgelegt. Danach erfolgt die weitere Monitorüberwachung und intensive Versorgung in der Schlaganfalleinheit. Angestrebt wird die möglichst rasche Verbesserung beziehungsweise die Vermeidung einer Zunahme der Symptome, die in der ersten Krankheitsphase oft noch möglich ist.
Telemedizin bei Schlaganfall
Die seit langem bestehende Kooperation zwischen Ärzten aus dem Klinikum Landkreis Tuttlingen und der Uniklinik Freiburg wurde 2014 um die Teleneurologie wesentlich erweitert: Modernste Technik macht es möglich, dass Diagnose und Behandlung im Team mit den Experten der Uniklinik erfolgen.
Diese neue Art der Zusammenarbeit zwischen dem Klinikum Landkreis Tuttlingen und der Uniklinik gewährleistet eine wohnortnahe Rund-um-die-Uhr-Versorgung sowie eine hochqualifizierte Behandlung.
Sobald ein Schlaganfallpatient ins Tuttlinger Klinikum eingeliefert wird, wird auch das Team um Oberarzt Professor Jürgen Bardutzky im Uniklinikum Freiburg informiert, das 24 Stunden erreichbar ist. Zu den standardisierten Vorgehensweisen gehört eine Videokonferenz mit einem Freiburger Neurologen. In diesem Fall erscheint einer der Freiburger Neurologen auf dem Bildschirm in Tuttlingen, der direkt am Patientenbett steht. Was aussieht wie ein einfacher Computer, ist medizinische Spitzentechnologie. Der Freiburger Experte hat beispielsweise die Möglichkeit, mit Spezialkameras unter anderem auch die Pupillen des jeweiligen Patienten zu untersuchen. Im Dialog mit den Tuttlinger Ärzten wird die weitere Vorgehensweise besprochen.
Behandlung auf der Schlaganfallstation:
- unmittelbare Diagnostik und gezielte Therapie zur Vermeidung von Komplikationen
- kontinuierliche Überwachung von Blutdruck, Herzaktion, Sauerstoffgehalt im Blut, Blutzucker und Temperatur
- Überprüfung des Blutflusses der hirnversorgenden Blutgefäße und der Herzfunktion mittels Ultraschall
- rasch gezielte medikamentöse Therapie
- frühzeitiger Beginn der Rehabilitation durch das Pflegeteam, die Physiotherapeuten (Krankengymnastik), Ergotherapeuten (Beschäftigungstherapie) und Logopäden (Sprachtherapie)
An der täglichen interdisziplinären Teamvisite nehmen Ärzte verschiedener Fachdisziplinen, die oben genannten Berufsgruppen und Sozialarbeiter teil. Gemeinsam werden die individuellen Fortschritte und Probleme des Patienten besprochen. Die Angehörigen werden frühzeitig in das Krankheitsgeschehen mit eingebunden. In einem an die Schlaganfallstation angrenzenden Besprechungsraum können sie ausführlich mit den Ärzten über die Auswirkungen des Schlaganfalls sowie die Risikofaktoren und die Behandlungsmöglichkeiten sprechen. Schriftliches Informationsmaterial kann zu Hause nochmals in Ruhe durchgelesen werden.
Aufenthalt und Entlassung
In Kooperation mit den Angehörigen wird die Organisation der Entlassung geplant, dies kann zunächst die Verlegung auf die angrenzende Normalstation oder in unser Zentrum für Altersmedizin zur Durchführung einer geriatrischen Frührehabilitation bedeuten. Alternativ kommen die Entlassung in eine neurologische Rehabilitationsklinik, eine Pflegeeinrichtung oder nach Hause mit oder ohne Unterstützung durch einen ambulanten Pflegedienst in Betracht.
Selbstbestimmung, weitestgehende Selbstständigkeit und bestmögliche Lebensqualität sind unser gemeinsames Behandlungsziel.
Mitgliedschaft im Interdisziplinären Neurovaskulären Netzwerk Südwest (Invas)
Die Medizinische Klinik Tuttlingen ist Mitglied des Interdisziplinären Neurovaskulären Netzwerkes Südwest, kurz INVAS. Dieses Netzwerk wurde 2013 von der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft als eine der ersten Einrichtungen dieser Art in Deutschland anerkannt. Aufgabe und Ziel des Schlaganfallnetzwerks ist die Optimierung der Patientenversorgung durch standardisierte Behandlungspfade, Zuweisungskonzepte und Informationsaustausch sämtlicher Akut- und Rehabilitationskliniken innerhalb des Netzwerks. Hierzu haben sich im Interdisziplinären Schlaganfallnetzwerk Südwest (INVAS) neben dem Universitätsklinikum Freiburg 15 weitere Kliniken zusammengeschlossen. Darunter auch das Klinikum Landkreis Tuttlingen.
Kontakt
Medizinische Klinik III
Schlaganfallstation:
Tel. 07461/97-1027
E-Mail: schlaganfall@klinikum-tut.de